Quantcast
Channel: Demo - Aktuelles
Viewing all articles
Browse latest Browse all 1873

Studie: Chefetagen kommunaler Unternehmen bleiben Männerdomäne

$
0
0

Mit Blick auf die Gleichstellung von Männern und Frauen bleibt in den Führungsetagen kommunaler Unternehmen noch viel zu tun. Im vergangenen Jahr wurde nicht einmal jede dritte offene Stelle im Top-Management mit einer Frau besetzt. Das geht aus einer aktuellen Studie der Zeppelin-Universität (ZU) in Friedrichshafen hervor.

Demnach wurden bei den Neubesetzungen nur 27,9 Prozent der Stellen von Frauen eingenommen. Immerhin: Das bedeutet einen Anstieg um sechs Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr. Zwischen den Bundesländern gibt es deutliche Unterschiede. Die höchsten Werte bei weiblichen Neubesetzungen weisen Hamburg (55 Prozent) und Thüringen (55 Prozent) auf. Dagegen kam Schleswig-Holstein nur auf 13 Prozent und das Saarland auf 0 Prozent. Die Prozentangaben sind allerdings nur bedingt aussagekräftig, da bundesweit lediglich 244 Top-Positionen neu besetzt wurden.

Rund 2.000 Führungskräfte

Die Studie knüpft an frühere Untersuchungen an. Ein Team um Professor Ulf Papenfuß hat im April 2024 Daten aus 69 Städten und knapp 2.000 öffentlichen Unternehmen aus allen Bundesländern analysiert. In den Blick genommen wurden zum Beispiel Stadtwerke, Öffentlicher Nahverkehr (ÖPNV), Krankenhäuser, Messen oder Sozialeinrichtungen. Auch öffentliche Unternehmen der Bundes- und Landesebene wurden betrachtet.

Zum Top-Management zählten die Forscher*innen Organe wie Geschäftsführung, Geschäftsleitung und Vorstand. Insgesamt zählten sie 2.087 Führungskräfte.

Zwei Ostländer liegen vorne

Bei den Städten und Flächen-Bundesländern liegt der Frauenanteil laut der Studie jeweils bei 22 Prozent. Am weitesten in Sachen Gleichstellung sind unter den Flächenländern Thüringen (30 Prozent) und Sachsen-Anhalt (27 Prozent). Die Stadtstaaten Bremen (35 Prozent) und Hamburg (27 Prozent) schneiden ebenfalls überdurchschnittlich ab. Die Schlusslichter bilden Schleswig-Holstein, Rheinland-Pfalz (jeweils 14 Prozent) und das Saarland (zehn Prozent). Die öffentlichen Unternehmen des Bundes kommen auf 32 Prozent.

„Besonders interessant ist aus wissenschaftlicher Sicht, dass auch bei räumlich benachbarten Städten ein beachtliches Repräsentationsgefälle sowie gravierende Entwicklungsunterschiede bestehen“, erklärten die Autoren Ulf Papenfuß und Christian Arno Schmidt laut einer Pressemitteilung der ZU. Beide arbeiten dort am Lehrstuhl für Public Management und Public Policy.

Wichtige Potenziale verspreche unter anderem ein „Public Corporate Governance Kodex mit klaren Regelungen“. Auch „Kulturthemen“ spielen laut Papenfuß und Schmidt eine Rolle. Im Branchenvergleich sind Frauen im Bereich „Gesundheits- & Sozialwesen“ (36 Prozent) und „Krankenhäuser“ (31 Prozent) deutlich häufiger repräsentiert als in technischen Branchen wie „IT/Digitalisierung“ (17 Prozent) oder „Energie/Wasserversorgung und & Stadtwerke (14 Prozent).

 

Link zur Studie:
Website der Zeppelin-Universität (zu.de)

Gleichstellung
11. Juli 2024
Carl-Friedrich Höck
Positionen im Top-Management werden auch in öffentlichen Unternehmen noch deutlich häufiger mit Männern besetzt.
Im Top-Management von kommunalen Unternehmen sind Frauen nach wie vor deutlich unterrepräsentiert. Das zeigt eine Auswertung der Zeppelin-Universität. Den höchsten Frauenanteil haben zwei ostdeutsche Bundesländer.

Viewing all articles
Browse latest Browse all 1873